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Schnecken – ecklig oder ein Geschenk der Natur?

Posted by hexchen on 28. August 2014 in Poesie |

Für die meisten Menschen, vorallem für Gärtner sind Schnecken nur eine Plage. Sie fressen den jungen Salat, die roten Erdbeeren und schleimen alles ein. Jeder Gärtner hat sich schon darüber Gedanken gemacht, wie er diese Plagegeister am Besten los werden kann. Gemeint sind hier vorallem die Nacktschnecken. Dann gibt es die Liebhaber – sie essen Weinbergschnecken, lecker mit Kräuterbutter. Aber auch die mögen keine Nacktschnecken. Sie sind für die meisten ecklig, schleimig und etwas böses was die Natur hervor gebracht hat.

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Aber warum ist das so??

Als Kinder haben die meisten nicht so gedacht. Sie wurden gesammelt voller Leidenschaft als „Mitbringsel“ und ganz stolz den Eltern präsentiert. Floh war auch so einer 🙂

Im Laufe des Erwachsen werdens verliert man die Fähigkeit mit Kinderaugen zu sehen und vergisst die schönen Geschichten die voller Phantasie und bunter Bilder gewesen sind. Man will mit niemanden mehr teilen und schon garnicht mit Schnecken.

Die folgende Geschichte hab ich für Floh auf geschrieben (vor langer Zeit) und ihm oft vorgelesen. Vielleicht erinnert ihr Euch daran, wenn ihr sie lest, daß Natur auch schön sein kann. Möglicherweise könnt ihr Euch mit dem Gedanken anfreunden, die Schnecken nicht mehr als bösartige Lebewesen zu sehen, sondern als Lebewesen die auch ein Recht haben auf diesem Planeten zu leben.

Wie Die Schnecke zu Ihrem Häuschen kam

Es war einmal eine kleine Schnecke, die hatte kein Haus wo es drin wohnen konnte. Sie lebte in einem Wald wo es viele andere Tiere gab die ein zu Hause hatten.

Die Biene wohnte in einem Bienenstock mit vielen anderen Bienen zusammen. Sie flog jeden Tag zu den schönen Blumen auf der Wiese um den Nektar zu sammeln und um daraus dann Honig zu machen.

Die Maus wohnte in einem Mauseloch. Das hat viele Gänge und sie sammelte auf den Feldern Korn und Mais und was es sonst noch fand um einen Wintervorrat an zulegen.

Die Ameise wohnte in einem Ameisenhaufen. Unermüdlich arbeitete sie. Sie sammelte Stöckchen und kleine Blätter um es schön warm zu Hause zu haben und sie trug allerlei Essen zusammen um nicht hungern zu müssen.

Der Igel wohnte in einem Laubhaufen. Dort war es schön kuschelig warm und abends wenn es dunkel wurde ging er Regenwürmer und andere kleine Käfer fangen um nicht hungern zu müssen.

Die kleine Schnecke war sehr traurig, weil sie kein Haus hatte. Die Tiere im Wald lachten die kleine Schnecke aus, weil sie ganz nackt war. Die kleine Schnecke wollte auch ein schönes zu Hause haben so wie die Ameise, der Igel, die Biene und alle anderen Tiere im Wald. Eines Tages machte sie sich dann auf den Weg zu der Eule. Die Eule wohnte in einem hohen Baum und sie wusste einfach alles. Der Weg dort hin war beschwerlich und dauerte sehr lange.

Als die kleine Schnecke dort ankam fragte sie die Eule: „ Hallo Eule, kannst Du mir sagen, warum ich die einzige im Wald bin die kein zu Hause hat?“ Die Eule sagte zu der kleinen Schnecke: „Ich weiß nicht warum du kein Haus hast aber ich kann Dir sagen wie Du eines bekommen kannst. Du musst drei gute Taten vollbringen und dann bekommst Du ein Haus so schön wie Du noch keines gesehen hast und Du kannst es immer mit Dir herum tragen.“

Die kleine Schnecke bedankte sich bei der Eule und machte sich sogleich auf den Weg um die guten Taten zu vollbringen.

Als die kleine Schnecke eine Weile unterwegs war hörte sie einen Hilferuf. Die kleine Schnecke sah sich um und entdeckte ein Spinnennetz. Dort hatte sich ein schöner bunter Schmetterling verfangen und kam nicht wieder los. Die kleine Schnecke rief dem Schmetterling zu

„ Warte ich werde Dir helfen“ und kletterte zu dem Spinnennetz hinauf und befreite den Schmetterling. Dieser bedankte sich und flog davon.

Die kleine Schnecke lief wieder und als einige Zeit vergangen war sah sie einen Marienkäfer auf dem Rücken liegen. Er versuchte vergeblich wieder auf die Füße zu kommen. Die kleine Schnecke fragte ihn „ Hallo Marienkäfer, kann ich Dir helfen?“ Und der Marienkäfer antwortete „Ja, das wäre sehr nett von Dir. Der Wind war so toll und hat mich um geschupst.“ Die kleine Schnecke musste sich sehr anstrengen und schließlich stand der Marienkäfer wieder auf seinen Füßen. Der Marienkäfer bedankte sich und flog nach Hause.

Als die kleine Schnecke ein Stück weiter ging traf sie eine Ameise. Die Ameise trug eine große Nuss. Sie war sehr schwer und die Ameise musste sich oft ausruhen. Als die kleine Schnecke das sah ging sie zu der Ameise hin und fragte sie „Hallo Ameise soll ich Dir beim tragen helfen. Da ich auf meinem Rücken viel Platz habe kann ich die Nuss tragen.“ Die Ameise war damit ein verstanden. Und so trug die Schnecke die Nuss bis zum Ameisenhaufen.

Dort angekommen, merkte die Ameise das die große Nuss gar nicht in den Eingang des Ameisenhaufens reinpasste. Da sagte die Ameise zu der kleinen Schnecke „Ich werde Dir die Nuss schenken. Du hast sie ja auch die meiste Zeit getragen.“ Die kleine Schnecke freute sich. Die Nuss auf ihrem Rücken sah aus wie ein Haus.

In diesem Moment kam die Eule vorbei und sagte zu der kleinen Schnecke „Du hast ein gutes Herz und Du hast drei gute Taten vollbracht. Dafür will ich Dich belohnen. Aus der Nuss auf Deinem Rücken soll ein richtiges Schneckenhaus werden.“ Und eh die kleine Schnecke sich versah, war aus der Nuss ein Schneckenhaus geworden.

Die kleine Schnecke bedankte sich bei der Eule und dann war die Eule plötzlich verschwunden. Von diesem Tage an lebte die kleine Schnecke glücklich und zufrieden mit ihrem Schneckenhaus und niemand im Wald lachte sie mehr aus.

P.S. Schnecken haben genauso wie wir Hunger und wenn sie schneller sind oder in der Mehrzahl auftreten ist es schon schwierig sie in Schach zu halten. Nehmt es nicht so schwer. Lernt zu teilen. Viel Glück !

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